Freitag, 12. Juli 2024

 
 Deutschland, Linden (Hessen):
Evangelische Kirche im Ortsteil Großen-Linden, 
10. - 13. Jhdt.
 
 
 
 
 Diese Kirche, die einmal dem Hl. Petrus geweiht war, ...
 

 
 ... befindet sich auf einer Erhöhung im Ort.
 

 
 Die beiden Westtürme und der Vierungsturm ...
 

 
 ... verleihen ihr das Aussehen einer Wehrkirche.
 

 
 Die Westwand stammt noch aus dem 12. Jhdt.
 


 Wahrscheinlich im 16. Jhdt. wurde das romanische 
Südportal hierher versetzt.


 
 Dieses ist um 1230 entstanden und wegen 
seiner figürlichen Darstellungen bedeutend. 


 
Sein Bilderzyklus zeigt Szenen aus dem Leben
des Hl. Wenzel von Böhmen, wobei die Darstellungen ...
 

 

... jenen des Pfarrhoftors von St. Peter und Paul
in Remagen erstaunlich ähneln.


 
 Obwohl die Figuren, die das Portal auf beiden Seiten bewachen, ...
 
 

 
 ... schon stark verwittert sind, so lässt sich doch ...



... hier ein Löwe, der einen Mann frisst, erkennen. 


 
Das Gesicht des Armen ist schmerzverzerrt.
 
 

 
Der Löwe auf der anderen Portalseite ...
 
 

 
... hat einen Widder erlegt und verspeist ihn gerade.
 

 
Hier der Widder von der Innenseite gesehen.



 
Die Pfeilerfiguren am linken Gewände
zeigen einen bärtigen Mann mit Axt und daneben
einen Geistlichen mit Mitra und Bischofsstab.
 

 
 Ganz oben ist ein Adler dargestellt.


 
Auf dem rechten Gewände ist unten rechts
ein Drache als Symbol des Bösen zu sehen ...
 
 

 
... und daneben Petrus mit einem Schlüssel.
 

 
 Die beiden Rundbögen wurden mit der
Leidensgeschichte des Hl. Wenzel von Böhmen gestaltet:
 

 
Der Bilderzyklus auf dem äußeren Bogenrahmen besteht ...
 
 
 
 
 ... von links nach rechts aus 
fünf Szenen aus dem Leben des Heiligen: 
 

 
 
Wenzel erscheint auf dem Reichstag zu Worms vor Heinrich I., ...



... dann geht er mit einem Knecht und einem Wagen
heimlich in den Wald, um Holz für die Armen zu fällen.



 In der 3. Szene stiftet seine Mutter Boleslaw zum Brudermord an, ...


 
... die Leiche Wenzels wird in einem Wagen nach Prag überführt, ...
 

 
 ... wo der Grundstein für die Grabeskirche gelegt wird. 


 
Die drei inneren Bogensteine zeigen zeittypische Jagdszenen, ...
 

 
... die an das Holzfällen von Wenzel anknüpfen:
 
 

Ganz links wird ein Förster oder Jäger
von zwei Hunden begleitet, ...
 
 
 
... von denen sich einer in einen Hirsch verbeißt.
 

 
 Im Scheitelbild stellt sich ihnen ein Wildschwein 
mit aufgerissenem Maul entgegen.
 
 

 
Ganz rechts befindet sich ein Drache mit Schuppen ...



... und doppelt gewundenem Schwanz.
 

 
 Die Reliefs sind alle aus Quarzitsandstein
und jene des äußeren Bogens ...
 

 
 ... sind gräulicher und wohl auch verwitterter ...
 

 
 ... als die drei inneren Reliefsteine.


 
 Die beiden kleinen Türme neben der Westfassade ...
 

 
 ... waren lange Zeit nur Zierde und innen mit Schutt verfüllt:
Sie wurden im 16. Jhdt. ausgebaut und neu gestaltet. 


 
 Die Südseite der Kirche besteht ebenfalls noch aus
romanischem Mauerwerk, aus dem das romanische Portal
ausgebrochen und in das später große Fenster eingesetzt wurden.
 

 
 Hier ragt ein Querhaus einige Meter heraus, 
in das ein spätgotisches Relief eingelassen ist.
 

 
Es ist aus rotem Sandstein und zeigt Christus
mit Siegesfahne und Spaten hinter einem Zaun.
 

 
 Markant ist der wuchtige Turm, der über der ...
 

 
 ... Vierung zwischen Langhaus und Chor ...
 

 
 ... sowie den beiden Querhäusern emporragt.
 

 
 Er hat auf allen vier Seiten Biforien und
beherbergt die Kirchenglocken.
 

 
 Das nördliche Querhaus ist schmucklos ...
 

 
 ... und setzt sich im nördlichen Kirchenschiff
mit großen Fenstern fort.


 
Innen fällt die dreiseitige Holzempore auf,
das linke, später angebaute Seitenschiff hingegen kaum.
 
 
 
 
Der rechteckige Chor zieht sich länglich nach hinten ...



... und beherbergt den schlichten Altar.
 

 
 Die Kanzel wurde bei der letzten
Renovierung hierher an die Seite versetzt, ...

 
 
 ... darüber die Figur des Hl. Wenzel aus dem 
14./15. Jhdt. vom ehemaligen Hauptaltar.
 


 Die Orgel hat seitlich auf der Empore ihren Platz gefunden.
 
 
 
 Hier der Blick ins Langhaus der Kirche mit ihrer
umlaufenden Empore, die hier gut besucht ist.
 
 
 
 Hier der Grundriss der heutigen Hallenkirche:
 
Die ältesten Teile sind in Blau eingezeichnet, 
Erweiterungen in Lila. 

 

Erwähnenswert ist weiters ein romanischer Taufstein:



Er wurde anläßlich von Umbauten im Jahr 1818 
vor der Kirche aufgestellt und stammt noch
aus dem 11. oder 12. Jhdt. 





Diese Kirche ist
 
wegen des romanischen Portals

sehenswert!











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