Donnerstag, 19. Dezember 2013



Österreich, Donnersbach (Steiermark):
Kirchenruine St. Aegydius am Ilgenberg,
1. Hälfte 12. Jdht.



An der Straße Richtung Planneralm und nach einem kleinen Fußmarsch
erreicht man diese interessante Kirchenruine.



Über ihre Errichtung gibt es leider keine Überlieferungen.

Die älteste schriftliche Nennung dieser ehemaligen Filialkirche von Irdning
stammt erst aus dem Jahre 1357.



Vor dem Bau gab es hier bereits einen Friedhof.
Die heute noch sichtbaren Mauern ...


  
... sind teilweise im Fischgrätmuster gelegt
und stammen von der romanischen Kirche.



 Das Fundament zeigt einen für die Romanik typischen Grundriss:



Das Langhaus ist durch einen Triumphbogen von der Apsis getrennt.





In der Apsis sind Reste zweier Fenster vorhanden,
ein drittes kann angenommen werden.



Die romanische Kirche war mit einer hölzernen Flachdecke gedeckt,
deren Auflage als Absatz über dem Triumphbogen erhalten ist.



Dokumentiert sind außerdem drei Rundbogenfenster in der Nordwand.

Das romanische Langhaus besaß einen Holzfußboden
und wahrscheinlich eine große Westempore.



Nach einem Brand wurde die Kirche im Stil der Gotik umgestaltet,
Kreuzrippengewölbe wurden an Stelle der Holzdecke eingezogen.



Zu dieser Zeit wurde auch ein Kirchturm erbaut,
dessen Erdgeschoss als Sakristei genutzt wurde.




Im Barock wurde die Kirche nochmals umgebaut.



Nach der Kirchenauflassung wurden die Materialien verkauft.
Um 1920 wurde ein Sägewerk eingebaut,
ab 1933 dienten die Mauern als Stadel.



Nach intensiver archäologischer Untersuchung
ist das historische Areal der Kirche am Ilgenberg
seit 1. September 2000, dem Fest des Hl. Aegydius,
wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.



Hier der Blick von der Kirche
hinunter nach Donnersbach und auf das Schloss.




Obwohl eine Ruine,
ist St. Aegydius wirklich sehenswert!






Mittwoch, 18. Dezember 2013



Österreich, Rottenmann (Steiermark):
Kirchlein St. Georg in Alt-Rottenmann, 1042 errichtet.





Wie auf den Fotos ersichtlich wird das Kirchengelände gerade renoviert:
Nach dem Tor ist nun die Mauer dahinter in Arbeit.


 

St. Georg war die erste Kirche und spätere Pfarrkirche von Rottenmann.


1313 wurde sie neu geweiht,
nachdem sie zuvor von Türken und Tataren zerstört worden war.

1480 fiel die Kirche wieder den Türken zum Opfer,
1513 wurde sie neuerlich geweiht.
Bis in die 50er Jahre war sie schließlich Wallfahrtskirche
für die Gläubigen aus den umliegenden Gemeinden.


Während am südlichen Langhaus
nicht mehr viel von der Romanik zu sehen ist, ...



... konnte man an der nördlichen Langhauswand
noch ein Fenster aus dieser Zeit wieder zum Vorschein bringen.



Hier eine Detailansicht davon.



Der Chor im Osten der Kirche ...



... sowie das Portal im Nordwesten
weisen bereits deutliche gotische Einflüsse auf.



Leider war die Kirche nicht zugänglich,
daher gibt es hier leider keine Innenaufnahmen davon.



Interessant ist, dass auch die nähere Umgebung des Kirchleins
fast derselben Zeit zu entstammen scheint,
wie an diesem Haus mit angebautem Schuppen gut zu sehen ist.





Montag, 16. Dezember 2013



Österreich, Dietmannsdorf bei Trieben (Steiermark):
Kirche St. Johannes, 11. oder 12. Jdht.



Einige der wenigen romanischen Landkirchen,
die in der Steiermark noch erhalten sind,
steht in Dietmannsdorf im Nordwesten von Trieben.



Leider ist über St. Johannes kaum Literatur zu finden,
doch diese Aufnahme der südlichen Langhauswand
mit ihren drei kleinen romanischen Fensteröffnungen spricht für sich.



Auch Spuren von mittelalterlichen Fresken sind noch zu erkennen.



Hier eines der romanischen Fenster im Detail.



Der Turm ist sicherlich erst später aufgesetzt worden.



Sogar das eingezogene Chorquadrat ...



... und die eingezogene Apsis sind noch gut erhalten,
wenn auch wie das restliche Gotteshaus verputzt.



Hier die Rundapsis aus der Nähe, ...



... ihr kleines Rundbogenfenster ...



... sowie der romanische Steinkopf auf der Dachspitze.



In die Nordwand des Chors wurde ein barockes Rundfenster eingezogen, ...



... in die nördlichen Langhauswand sogar zwei.



Dennoch ist auch hier ein kleines romanisches Fenster erhalten geblieben.



Wunderschön ist das Rundbogenportal,
bei dem auch die Tür noch aus dem Mittelalter zu stammen scheint.



Hier noch ein Gesamtanblick der Kirche mit Sakristei.

Leider war sie - wie viele in letzter Zeit - versperrt.

Dennoch sehenswert!