Montag, 30. September 2013



Österreich, Nauders (Tirol):
Leonhardskapelle, 1130 erbaut.



Nicht weit neben dem Schloss Naudersberg
steht an der alten Passstraße
diese außergewöhnliche kleine Kapelle.  



Sie besteht aus einem rechteckigen Kirchenschiff ...



... mit einer relativ großen, halbrunden Apsis, ...





... die drei kleine Rundbogenfenster aufweist.



Die Erbauungszeit konnte anhand dendrochronologischer Untersuchungen
exakt auf das Jahr 1130 festgelegt werden.



Anfang des 16. Jdhts. erfolgten weitere Umbauten,
hauptsächlich an der Westempore und am Dach.



Hier der Eingang in die Kapelle an der Westseite.





Dieser riesige Schlüssel sperrt die Türe
und ist im Gemeindeamt von Nauders zu holen.


 


 

Innen besticht die Kapelle einerseits durch ihre Schlichtheit, ...



... andererseits durch ihre romanischen Fresken aus um 1210,
die damit zu den ältesten und bedeutendsten Nordtirols zählen.



Diese wurden erst 1914 entdeckt,
1943 - 51 freigelegt und bis 1952 restauriert.


 

Wie während der Romanik üblich ...



.... zeigen diese Christus in der Mandorla, ...



... eine "Gesetzesübergabe" sowie
die zwölf Aposteln unten auf Fensterhöhe.



Diese Fresken an der nordöstlichen ... 



... und an der nördlichen Langhauswand
werden bereits dem späten 15. Jdht. zugeschrieben. 



Oben auf der Westempore sind diese bunten Verzierungen zu finden.



Hier noch der Blick von der Kapelle zur Burg Naudersberg.




Beide -
Kapelle wie Burg -
sind auf jeden Fall shenswert!









Dienstag, 3. September 2013



Slowakei, Skalica (Trnava),
Rotunde Hl. Georg, 11. oder 13. Jdht.



Das ist der erste Eindruck von der Rotunde,
sobald man die Reste der nördlichen Stadtmauer betritt.



Sie war ursprünglich von einem Friedhof umgeben.



Im 17. Jdht. wurde dann dieser jüdische Friedhof 
am Abhang dahinter angelegt.



Um 1372 wurde die Rotunde in die Befestigungsanlage integriert,
von der heute noch diese Mauer zu sehen ist.



Im 15. Jdht. wurde sie um eine Etage erhöht, 
als Wachturm genutzt und durch eine kleine Brücke
mit der Stadtmauer verbunden.



Neben einigen romanischen Rundbogenfenstern ...



... ist auch dieses gotische zu sehen.



Um 1560 wurde die Rotunde mit einer Kuppel versehen.



1945 wurde sie durch eine Bombe zerstört,
doch Gott sei Dank wieder aufgebaut.



Von der Rotunde aus sieht man auf den Kalvarienberg gegenüber ...



... sowie auf die Altstadt von Skalica.







Slowakei, Kopcany (Trnava),
Kirchlein St. Margaretha von Antiochien, 9. - 10. Jdht.



Mitten in den Feldern nördlich des Ortes und nahe der March
findet sich dieses entzückende alte Kirchlein.



Wie zu jener Zeit üblich, 
weist es ein romanisches Langhaus
mit einem quadratischen Chor auf.



Doch laut archäologischen Grabungen soll es ursprünglich 
aus zwei gleich großen Räume bestanden haben:
dem Langhaus und einer Vorhalle im Westen.

Seine Entstehung fällt somit eigentlich in die Vorromanik.



Während die südlichen Fenster heute gotische Züge zeigen,
sind die nördlichen (hier im Bild) ...



... und das kleine Fenster im Westen im 13. Jdht. entstanden.

Hier ist auch deutlich zu sehen,
dass das offensichtlich in der Gotik vergrößerte Westportal
später wieder verkleinert wurde.



Im Inneren wird das Kirchleich gerade fachkundig restauriert
(Diese Aufnahme ist leider etwas unscharf).



Über der Apsis ist der nackte Dachstuhl zu sehen,
der erst unlängst errichtet und eingedeckt worden ist.



Im Kircheninneren sind noch einige alte Fresken zu erkennen.



Hier das kleine Westfenster von innen.



Sechs "Mann hoch" waren gerade am Werk, 
den Innenboden aufzuschütten. 



Man darf gespannt sein,
wie dieses sehenswerte Kleinod 
aus der Großen Mährischen Siedlungszeit
wohl in einigen Monaten aussehen wird!







Slowakei, Bratislava (Bratislava),
Reste der Großmährischen Kirche auf der Burgruine Devín, 9. Jhdt.
(sowie Fundamente einer frühchristlichen Kirche, 4. Jdht.)




 

Genau auf dem 513 m hohen Felsen,
vor dem die March vom Norden her kommend in Donau fließt,
liegt die ehemalige Burg Theben.
Dieser Felssporn bildet gemeinsam mit den Hainburger Bergen
die so genannte Thebener Pforte, die früher "Porta Hungarica" hieß. 

Die Burg ist seit der Sprengung durch Napoleonische Truppen
im Jahr 1809 leider eine Ruine.

(Foto aus dem Internet entnommen).

Hier sind die Fundamente der Großmährischen Kirche
sehr gut am oberen Bildrand zu sehen.
Diese Kirche war angeblich unter dem Prinzen Rastislav,
der von 846 - 870 als zweiter Großmährischer Fürst herrschte 
und temporär hier in Theben wohnte, erbaut worden.

(Das Luftbild ist dem Internet entnommen.)



Hier der - zahlungspflichtige - Zugang zur ehemaligen Burg.

Ein mächtiges Bollwerk umgibt nach wie vor die Festung,
die bereits vor Christus Grenzstation des römischen Reiches war.


 Die Burg Devín wurde bereits 864 erstmals erwähnt:
Damals bestand diese aus der Burg selbst,
der Kirche, einer Grabstätte und Schutzwällen.





Seit 1961 ist die Ruine Nationaldenkmal
und wird systematisch zum Freilichtmuseum ausgebaut.


  


 Die Slowaken sehen in ihr die Wurzel der slawischen Nationen,
die aus dem Großmährischen Reich (ca. 833 - 907) hervorgingen.  





Devín gehört heute zum Stadtgebiet von Bratislava
und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Groß und Klein.



Die ehemalige Großmährische Kirche ...



... liegt auf einem Nebenhügel ...



... und soll ungefähr so ausgesehen haben.

Damit entspricht sie durchaus dem Baustil
karolingisch/ottonischer Kirchen aus nach 800.



Hier ihr Grundriss.

Südlich davon wurden sechs Gräber entdeckt,
die mit wertvollen Grabbeigaben ausgerüstet waren
(s. Abbildungen oben).

Unweit davon ist noch diese Turmbasis erhalten, ...



... von der man diesen Blick auf die Donau flußabwärts hat.



Auf dem Gelände befinden sich weitere Fundamente
von Siedlungen aus dem 11. - 13. Jdht. 



Hier die Mauern des ehemaligen Wächtershauses ...



... sowie eines Munitionsdepots aus dem 17. Jdht. 



Geht man unten die beliebte March-Promenade entlang,
bietet sich dieser Anblick der Ruine. 



Besonders markant ist dabei diese ehemalige Wachtturm, ...





... der im 17. Jdht. auf einer Felsnadel errichtet wurde. 



Sehr erstaunlich ist, ...



... dass auf dem Gelände offensichtlich sogar die Fundamente ...



... einer frühchristlichen Kirche aus dem 4. Jdht. ergraben wurden. 



Von der Ruine jedenfalls
hat man eine interessante Aussicht auf die Vororte Bratislavas.




Sehenswert,
wenn auch nur über Bratislava, 
den Grenzübergang Marchegg
oder per Schiff gut erreichbar.